Carl Kreul. Künstler. Erfinder. Unternehmer.

Er war Maler farbenfroher Gemälde, Erfinder komplexer Maschinen und hat der künstlerischen Szene neuen Schwung gegeben. Und doch ist wenig über Johann Dietrich Carl Kreul (1803 bis 1867) bekannt. Nicht einmal ein Bildnis von ihm selbst ist überliefert. Geheimnisvoll, wie es sich für einen Künstler gehört. Dennoch war sein Leben spannend und seine Prinzipien sind noch heute, 180 Jahre später, gültig.

Carl Kreul – der seine Werke gerne mit C. Kreul signierte – lebte zur Zeit der ersten deutschen Eisenbahn, als Caspar David Friedrich die Rügener Kreidefelsen bestieg und Carl Spitzweg den Alltag der Bürger festhielt.

Künstler und Handwerker

Wie alle Maler seiner Zeit war Carl Kreul sowohl Künstler und Handwerker zugleich. Denn Farben und Material mussten mit viel Wissen, Feingefühl und handwerklichem Geschick von jedem Künstler mühsam selbst hergestellt werden. Die Farbpigmente wurden auf der Reibeplatte fein gestoßen und gerieben. Von Hand wurde dann das Pulver mit feinem Öl vermischt und dann mit der Spachtel zu einer pastosen Masse angeteigt, die zum Schluss noch einmal gut angerieben wurde.

Carl Kreul konnte dies gut, wollte die Prozesse aber vereinfachen. Mit technischem Verständnis entwickelte er eine Farbreibemaschine, um Ölfarben in gleichbleibend hoher Qualität herstellen zu können. Die funktionierte so gut, dass er 1838 die erste Künstlerfarbenfabrik in Deutschland gründete – und damit seinen Kollegen die Arbeit deutlich vereinfachte. Sein Fertigungsprinzip bestimmt noch heute die Produktion der Ölfarben bei KREUL.


Als Genremaler schilderte er Szenen aus dem täglichen Leben, in die sich der Betrachter leicht einfühlen konnte. Die sorgfältige Wiedergabe von Licht, Farbe und Details spielte dabei eine elementare Rolle. Seine Bilder sind heute größtenteils in Privatbesitz oder hängen in verschiedenen Museen in Deutschland, beispielsweise im Stadtmusem Fembo-Haus in Nürnberg.




 

Mut und Unternehmertalent

Carl Kreul war nun nicht mehr Maler, sondern Fabrikant – hatte aber nach wie vor den Blick für die hohen Anforderungen der Künstler. So waren neben der maschinellen Fertigung für ihn auch die Zutaten von entscheidender Bedeutung. Farbpigmente wie Zinnober, Lasursteine (Lapislazuli), Ocker, Malachit und zahlreiche Saftfarbstoffe bezog er oft von weit her aus dem Ausland. Und das ohne Telefon, Internet und E-Mail, dafür aber mit langen postalischen Wegzeiten. Durch seinen hohen Anspruch an die Qualität erarbeiteten sich seine Künstlerfarben schon bald europaweit einen hervorragenen Ruf unter Künstlern.

1842 verlegt Carl Kreul den Firmensitz von Nürnberg nach Forchheim, das gerade günstige Standorte für Kleinbetriebe bot. Die Wasserkraft der Regnitz trieb fortan Kreuls Maschinen an. Zunächst wurden die fertigen Ölfarben in Schweineblasen, ab dem Jahr 1880 in Tuben versandt.

Carl Kreul starb 1867 kinderlos. Sein Erfindergeist, seine Liebe für Farben und sein Pioniersmut sind allerdings noch heute in Forchheim spürbar – und dienen als Antrieb und Motivation für alle KREUL-Mitarbeiter:innen in Deutschlands ältester Künstlerfarbenfabrik, immer das Beste für Künstler, Kreative und Kinder zu entwickeln.